Ich habe grade das Video von der Trauerfeierlichkeiten meines Vaters gesehen und so konnte ich quasi dabei sein. Vielen Dank! John, wenn ich Dich richtig verstanden habe, warst Du überrascht, dass „de Heksenmeester“ gespielt wurde, und Du fandest es nicht gut. Es war eigentlich auch nicht das beste Lied für eine Trauerfeier, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das da Papa seine Hand im Spiel hatte. Er hat sich ja selbst als Hexenmeister gesehen und daher bin ich froh, dass es gespielt wurde, irgendwie war es doch richtig. Verstehst Du, was ich meine? Vielen Dank, das Du meine Worte vorgelesen hast, ich hätte es nicht besser machen können.
Jürgen, Du hast es ganz toll formuliert, dass er eine Menge Fehler hatte und uns das Leben nicht grade einfach gemacht hat, aber in seinem Sterben, können wir uns alle ein Beispiel nehmen. Barbara, Deine Worte waren so wichtig für mich, denn Deine Beziehung zu unserem Vater war etwas ganz besonderes und ich bin froh, dass er dieses Erleben konnte. Du und Deine Mutter hatten einen wunderbaren Einfluß auf ihn, ihr habt ihm die Möglichkeit gegeben, ein besserer Mensch zu werden. Eine Begebenheit ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Ich war auf Besuch und Du hast damals noch zu Hause gewohnt. Du gingst zur Abendschule für Mode und Design und Du warst noch spät auf, um für die Schule etwas vorzubereiten. Du kamst runter und fragtest Papa um Rat in Bezug auf diese Aufgabe für die Schule. Ich sah dies mit Staunen, denn ich glaube nicht, dass einer von uns älteren Kindern unseren Vater jemals um Rat gefragt hat oder wenn, dann haben wir es bereut. Also, ich sah dies mit Staunen und großer Freude, ganz besonders als ich den Stolz in Papas Augen und Gesten sah. Diese Erinnerung ist ganz besonders wertvoll für mich. Ich hoffe sehr, dass Papa erkannt hat, dass Getty mit Ihrer unendlichen Liebe und Geduld, ihn zu einem besseren Menschen gemacht hat. Und Du, Barbara warst ihm eine Tochter, wie er sie nicht besser haben konnte und ich weiß, wie stolz er auf Dich war.
Da ich an ein Leben nach dem Tod glaube (für mich ist es Wissen), weiß ich auch, dass Papa (seine Seele) weiter besteht und uns hören und sehen kann und so immer Teil an unserem Leben hat. Vor vielen Jahren hatte ich vor, ihm all das zu sagen (an den Kopf zu werfen.-)), was mir Schmerzen bereitet hat in unserem Verhältnis, aber jetzt merke ich einfach, dass dies gar nicht mehr wichtig ist. Ich habe ihm schon längst vergeben und auch wenn ich vieles nicht vergessen habe (vielleicht auch gar nicht vergessen will), so tut es nicht mehr weh und hat kaum noch Macht über mich. Ich hoffe, dass wir hier noch viele Geschichten über den Alten teilen werden, Geschichten, die uns vielleicht helfen, ihn mit anderen Augen zu sehen als unsere eigenen. Ich wünsche mir dies sehr. Für heute beende ich diese Blog. Ich liebe Euch.
Sie müssen Mitglied von Georg-Peter Nikolaus Schilling sein, um Kommentare hinzuzufügen!
Mitglied werden Georg-Peter Nikolaus Schilling